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Niqs Reisen

Ausgespuckt

Die Geschichte der Vietcom Bank, persönlichen Bankomaten und der verschluckten Bankomatkarte.
Vorläufer: Verschluckt

Sophia, diese schöne Frau, trägt heute das perfekte Outfit. Ein übergroßes, grünes 4-Square T-Shirt, schwarze Leggins, grün-weiße Socken und hellgraue Schuhe. Ihr Outfit passt perfekt zu ihrem coolen neuen Helm.

"Sophia trägt ein übergroßes, grünes 4-Square T-Shirt, schwarze Leggins, grün-weiße Socken und hellgraue Schuhe. Auf dem Kopf trägt sie einen weißen Helm mit grünem Schirm"

Dieser ist nämlich weiß mit grünem Schirm und "Vietcom Bank" steht darauf. Hey, da fahren wir heute ja hin!

Vietcom Bank #

Die erste Ausfahrt auf Moperl kombinieren wir mit einem Besuch bei der Vietcom Bank. Jener Bank, die ich dafür verantwortlich mache, Geldautomaten herzustellen, welche die Unverschämtheit besitzen, Bankomatkarten von unschuldigen europäischen Touristen zu verschlucken.

"Sophia, wie sie vor der Filiale der Vietcom Bank steht. Die Eingangstür wird im grünen Branding der Vietcom Bank geschmückt"

Ich bin perfekt auf diese Situation vorbereitet. Nicht im Entferntesten denke ich daran, meine Vietnamesischkenntnisse erneut auf die Probe zu stellen. Muss ich auch gar nicht.

Schließlich habe ich ja den kleinen Zettel mit, den ich am Vortag von Demi bekommen habe.

Darauf steht Folgendes:

Bi nuôf the?

Verschluckte Karte?

Als ich den Zettel der Bankangestellten überreiche, antwortet sie in gebrochenem Englisch. Wir sollen in einer Stunde oder um 1 Uhr nachmittags wiederkommen, ganz sicher sind wir uns nicht. Jedenfalls bin ich erleichtert, denn es sieht so aus, als würde ich meine Karte zurückbekommen.

Das liebe Geld und Vietnam #

Minuten später sitzen wir schon wieder auf Moperl und fahren im unberechenbaren Verkehr. Wir vergessen natürlich bei der Vietcom Bank Geld abzuheben.

Nach einer Stärkung in Form eines Coconut Coffees, für die unser Bargeld gerade noch reicht, machen wir uns auf zur nächstgelegenen Bank. In der Filiale starren uns plötzlich ein dutzend vietnamesischer Augenpaare an. Wir gehen zu einem Schalter und sie rechnen damit, dass wir Geld wechseln wollen. "Nein, nein", sage ich auf Englisch. "Wir brauchen einen Bankomaten". Die junge Frau schüttelt den Kopf. Haben sie nicht.

Als wir dann etwas verdutzt die Filiale verlassen (eine Bank ohne Bankomat?) steht dort direkt vorm Gebäude... ein Bankomat. Ok, cool. Aber wie es halt so ist, mit dem Geld in Vietnam, werden beide unsere Karten abgelehnt.

Zu hause in Wien genießt Sophia ja den Ruf, mein persönlicher Bankomat zu sein. Immer wenn ich bargeldlos bin (also immer), zückt Sophia ihr Geldbörserl und immer ist mindestens ein grüner Hunni darin.

So auch in dieser Notsituation! Sophia hat einfach so 400 € eingesteckt. Ein Verhalten, das ich bis zum heutigen Tage stets verurteilt hatte (wer nimmt Euros ins Ausland mit?), rettet uns heute den Hintern!

Wir wechseln 200 € ein und sind um fünfeinhalb Millionen Dong reicher! Ganz viel Ho Chi Minhs in unseren Portemonnaies.

Die verschluckte Bankomatkarte #

Am Nachmittag kehren wir zur Vietcom Bank zurück. Ich händige meinen Reisepass an die junge Empfangsfrau und werde zu einem Schalter gebeten.

Ich fülle einen Wisch aus, der natürlich nur auf Vietnamesisch ist. Weiß Gott, was ich gerade unterschrieben habe.

"Ich sitze mit einem großen Lächeln im Gesicht und einem Stift in der Hand auf einem Sessel und fülle ein Formular aus."

Aber dann bekomme ich einfach meine Bankomatkarte wieder. Könnt ihr es fassen? Ich jedenfalls nicht! Es gibt keine Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten, die wir erdulden musste. Es sei denn diese erfolgen in Vietnamesisch, dann verstehen wir sie leider nicht. Ist aber ganz egal.

"Ich halte meine geöffnete Brieftasche aus Leder. Sie hat zwei Fächer. Das obere Fach enthält meinen Personalausweis, das untere Fach enthält meine wiedererlangte Bankomatkarte."

Ich hab meine schöne schwarze Bankomatkarte wieder und das Leben ist wirklich schön.