Das letzte und einzige Mal, als ich in meinem Leben Gepäck aufgegeben habe, war vor gut einem Jahrzehnt. Damals bin ich für mein 4-monatiges Auslandssemester nach Finnland gezogen. Heutzutage mach ich das anders. Ich reise immer mit leichtem Gepäck. Und gerade bei meiner Weltreise mache ich da keine Ausnahme.
Doch selbst als Minimalist ist die folgende Frage schwierig zu beantworten: Was kommt in den Rucksack, wenn man ein Jahr lang unterwegs ist?
Vorbedingungen für die Gepäckplanung #
Im Groben waren diese drei Vorbedingungen allerdings schon von Anfang an klar:
- Der Großteil meiner Reise wird an warmen Orten stattfinden.
- Ich werde oft wandern gehen.
- Ich werde unterwegs bloggen, meinen bildungskarenzlichen Verpflichtungen nachkommen und wer weiß, vielleicht sogar mit meinem Brotjob das eine oder andere Mal was dazuverdienen (sagt's es bitte nicht dem AMS!).
Daraus lassen sich also schon einige Erkenntnisse ableiten: leichte Kleidung, Wanderschuhe, Laptop. So weit, so gut.
Noch etwas war für mich klare Sache: auf meinen verlässlichen Gefährten werde ich nicht verzichten. Ich spreche natürlich vom Alpmate, meinem 36 Liter Rucksack von Salewa, von mir auch liebevoll "Alpi" genannt.
Für den Großteil meiner Reise werde ich in einem luftigen Sommeroutfit unterwegs sein. Also gehe ich bei meiner Planung davon aus, dass ich dieses am Körper tragen werde und die langärmligen und –beinigen Kleidungsstücke in den Rucksack passen müssen.
Möge das Packen beginnen!
Gepäck #
Der gute Alpi ist bereit bepackt zu werden. Nach fünf Versuchen in den vergangenen Wochen waren vier davon erfolglos. Jetzt habe ich es aber endlich geschafft und bekomme alles unter. Für die Ordnung im Rucksack dürfen Packbeutel nicht fehlen. Das sind Taschen mit Reißverschluss, die es möglich machen, das Gepäck im Rucksack zu unterteilen.
Im Folgenden also die Aufteilung meines Gepäcks.
Hauptfach #
Im Hauptfach findet alles Platz, was sonst nirgends Platz findet (logisch oder?).
Hier bewahre ich meinen Schlafsack, meine leichte Jacke, meine Fleece- und meine Regenjacke auf. Außerdem habe ich natürlich an einen Tagesrucksack und ein Dry Bag gedacht.
Mein roter Tagesrucksack lässt sich einfach zusammenrollen und könnte platzsparender nicht sein.
Das Dry Bag ist nicht nur nützlich wenn man im Wasser unterwegs ist. Es lässt sich auch nützen, um Gepäck komprimiert einzupacken was in meinem Fall wichtig wird, wenn ich mal meine Jacke nicht am Körper trage, sondern im Rucksack transportiere.
Ansonsten kommen noch ein paar praktische Gegenstände in's Hauptfach.
Meine Sonnenbrille, das Plastikbesteck, ein Jutesackerl, mein Tolino, Flipflops und meine Bauchtasche.
Ich habe mich für ein stylisches Bauchtaschenmodell von Fjällräven entschieden. Der Grund dafür war vor allem der angeschriebene Name des Produkts im Geschäft. "Hip Pack" stand drauf. Ich hatte gedacht man ist besonders "hip" wenn man es trägt (was mir von klein auf schon sehr wichtig war). Damit war aber eigentlich gemeint, dass es um die Hüfte getragen werden sollte. Naja, es ist jedenfalls gelb und ich liebe es.
Kleiner Packbeutel #
Der kleine Packbeutel ist, wie es der Name vermuten lässt, für kleine Dinge.
Vorrangig bewahre ich darin meine Dokumente auf. Reisepass, Impfpass, meine zwei (!) tollen internationalen Führerscheine und Passphotos.
Ansonsten bietet es noch Platz für wichtige Dinge des Alltags eines jeden Reisenden: ein Erste-Hilfe-Set, eine Stirnlampe, Kondome, einen Nagelschneider und meine Backup-Debitkarte.
Für alle die sich fragen, warum man zwei internationale Führerscheine braucht, gibt es im nächsten Artikel die Antwort.
Mittelgroßer Packbeutel #
Hier finden größere und mindestens genauso praktische Gegenstände Platz.
Meine Reiseapotheke und alles was den guten Schlaf fördert: eine Schlafmaske und Ohrstöpsel. Technische Geräte in diesen Dimensionen: mein Rasierapparat, mein Reiseadapter, mein Yubikey (fragt nicht), Ersatzohrstöpsel für meine Airpods und meine Einwegkamera mit 27 Bildern (Danke Dominik & Theresa 💐).
Meine zahlreichen Ladekabeln finden sich ebenfalls hier. Und ein kleines, himmelblaues Schweizer Taschenmesser, dessen Klinge genau 5,9 cm lang ist, weshalb es mir hoffentlich nicht bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen abgenommen wird (Danke Sophia 😘).
Zu guter Letzt mein türkises Mikrofaserhandtuch das mikrofasertastisch ist!
Großer Packbeutel #
Dem großen Packbeutel ist meine Kleidung vorbehalten.
Hier ist alles drin, was man in einem Jahr an Kleidung braucht (von unten nach oben):
- 5 Paar Socken (2x Merinowolle, 3x Baumwolle)
- 3 Boxershorts (Alle Merino)
- 2 Badehosen
- 1 kurze Hose
- 1 Leggins
- 1 lange Hose
- 3 T-Shirts (2x Baumwolle, 1x Merino)
- 1 Fleecejacke
- 1 cooles NBA-Basketball-Kapperl von den 1993er Chicago Bulls
Zusätzlich nimm ich noch meine praktischen Sportbänder von Blackroll mit. Man muss ja seinen Knieübungen treu bleiben.
Schuhe #
Ein Paar Wanderschuhe und ein Paar Flipflops kommen in den Rucksack, ein Paar Sneakers kommt auf die Füße.
Oh, und die Socken und Boxershorts kommen natürlich in die Wanderschuhe!
Kulturbeutel #
An Körperkultur darf es in diesem Jahr nicht mangeln!
Daher kommt folgendes in meinen durchsichtigen Beutel:
- Zahnseide
- Zahnbürste (in blau!)
- Zahnpasta-Tabletten (sehr praktisch)
- Mundspülung
- Wattestäbchen
- Feuchtigkeitscreme
- Kamm
- Minoxidil-Spray für den erblich bedingten Haarausfall
- Vitamin H Tabletten (ratet mal wofür 🧔🏻♂️)
- Kernseife
- Deo
Vielleicht finde ich ja auf meinen Reisen endlich eine Blechdose für meine Kernseife.
Laptop #
Dazu muss ich wohl nix sagen.
Mein Ladekabel bring ich in diesem Packnetz unter, das ich einem alten Mikrofaserhandtuch entliehen habe.
Notizen #
Auf Reisen bekomme ich üblicherweise wirklich gute Ideen. Da darf ein Notizbuch nicht fehlen. Oder zwei.
Mein kleines grünes Notizbuch ist fast voll geschrieben, deswegen muss ich ein gelbes, unbeschriebenes mitbringen (Danke Mitch 🦁💘).
Hygiene #
Zu guter Letzt noch etwas zur Vorbeugung pandemischer Tendenzen.
Man weiß ja nie.
Minimalistisches Packen ist ein Mindset #
Ich sag's euch wie's ist: ich hab keine Lust viel Gepäck um die ganze Welt zu schleppen. Daher beschränke ich mich auf das Wesentliche.
Ich muss allerdings ehrlich zugeben: leicht gefallen ist es mir nicht. Es hat fünf Packversuche und zwei Nervenzusammenbrüche gebraucht, bevor ich an diesem Punkt angelangt bin.
Eines steht jedenfalls fest: ich habe nicht vor, in diesem Leben noch einmal Gepäck aufzugeben. ✌️