Der Bildschirm des Busses liefert Antworten auf Fragen die ich mir nie zuvor gestellt hatte. "Lantau Island", beginnt er, "ist die größte Insel Hongkongs." "Disneyland, Tian Tan Buddha und die Ngong Ping 360 Seilbahn", fährt er fort, "sind die touristischen Höhepunkte der Insel." Wir befinden uns im Bus A12, der uns nach Hongkong Island bringen soll. Riesige Hochhäuser türmen sich auf, als ich aus dem Fenster schaue. Ich lerne, dass Lantau Island vor Bau des Flughafens nur mittels Fähre erreichbar war, dass Lantau Island ein absolutes Wanderparadies ist und dass die Hälfte der Insel unter Naturschutz steht. Warum nur die Hälfte? Doch das verrät der Bildschirm nicht. Und plötzlich lautet die nächste Station "North Point". Hier müssen wir aussteigen!
North Point, das wird für die nächsten zehn Tage unser Zuhause sein. Das Zimmer im 21. Stock des Ibis Hotels an der Java Road soll das kleinste der gesamten Reise werden. Elf Quadratmeter. Mehr war für den Aufenthalt im teuren Hongkong nicht im Budget.
Um den Kulturschock im neuen Land möglichst gering zu halten, gehen wir einfach über die Straße ins vietnamesische Lokal. Und obwohl hier altbekannte Namen vietnamesischer Gerichte auf der Speisekarte stehen wird jetzt schnell klar, dass Hongkong nicht im günstigen Südostasien liegt. Das Leben hier hat seinen Preis. Noch dazu lässt sich Hongkong nicht bieten, dass es draußen schrecklich heiß ist. Die Klimaanlage ist so hoch aufgedreht, dass wir richtig frieren!
Willkommen in North Point. Willkommen in Hongkong!