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Niqs Reisen

Leben im Bungalow

Leben auf Phú Quốc.

Unter riesigen Palmen zirpen die Zikaden, als würde es kein Morgen geben. Es ist ein konstantes Surren hunderter Insekten nahe dem dreistelligen Dezibelbereich. Meterhohe Palmen und grüne Büsche wachsen hier. Kein Wunder, dass sich die Insekten hier so wohlfühlen. Der Garten könnte genauso gut ein Dschungel sein.

Die Geräuschkulisse wird ergänzt um das sporadische Schwanzwedeln von Geckos, das wie das Starten eines in Japan produzierten Mopeds klingt.

Das Grundstück betritt man durch einen zwei Meter hohen Zaun, der über ein Fahrradschloss mit Zahlencode abgeschlossen ist. Null-zwei-zwei-vier-vier. Im Eingangsbereich parken Mopeds. Wenn man sich nach rechts wendet, findet man eine Wasserleitung, deren einzige Funktion die Reinigung von Füßen voller Sand darstellt.

Wenn man sich nach links wendet, an den Mopeds vorbei, findet man einige Holztische und -stühle. Dort ist eine Abstellfläche. Darauf stehen Duschgels, Insektensprays, Bücher und Motorradhelme. Es ist eine Art Tauschbörse für Reisende.

Es ist unfassbar schwül. Zu sagen, "man schwitze" wäre untertrieben. "Man zerrinne" trifft es besser. Frisch gewaschene Kleidung ist innerhalb von Minuten bereit für einen erneuten Waschgang. Es ist wie eine Wand an Hitze.

Wenn sich der Regen ankündigt, sind es die Frösche, die als erste von dessen Ankunft wissen. Plötzlich weicht das Zirpen der Zikaden für das Quaken der Frösche.

"Ein gelb-brauner Frosch mit weißem Bauch sitzt auf einer Steinplatte, umgeben von grünem Gebüsch."

Steinplatten am Boden schaffen einen Weg durch den grünen Garten und verbinden ein halbes Dutzend Bungalows aus Holz. Den Eingang eines jeden Bungalows stellt eine großzügige Terrasse dar, auf der zwei Stühle und ein Tisch Platz finden. Wenn man der Hitze und Geräuschkulisse gewappnet ist, lädt die sie zum Verweilen ein. Zum Zigarrenrauchen, zum Blog schreiben, zum Kaffeetrinken, oder einfach zum Rasten.

Wenn man es früh am Morgen, noch vor Sonnenaufgang auf die Terrasse schafft, wird man mit dem Anblick des Mondes belohnt, der von dieser Seite der Erde so anders als das gewohnte Bild des Mondes in Mitteleuropa aussieht.

Steht er am Kopf? Liegt er auf der Seite? Irgendetwas ist anders.

"In der Morgendämmerung erkennt man hinter zahlreichen Büschen und Palmen den weißen Mond am lilafarbenen Himmel."

Das Innere des Bungalows heilt alle Wunden, die Vietnam einem zufügen vermag. Eine Klimaanlage kühlt das Zimmer auf angenehme 24° C herunter. Die Stille ist so still, dass nicht einmal das Zirpen der Zikaden durchdringt. Das Wasser des 20-Liter-Kanisters schmeckt so frisch, dass es jeden Durst löscht.

Nach all dem Verkehrschaos, all der Konfusion mit dem vietnamesischen Geld, und einer Asien-Watschn, die nur so gesessen hat, erklären wir diesen Ort feierlich zur Ruheoase. Hier rasten wir nach unseren zahlreichen Abenteuern.

Willkommen auf der größten Insel Vietnams. Willkommen auf Phú Quốc.

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