Man merkt, dass man an einem touristischen Ort ist, wenn alles verboten ist:
- Do not tap, steht auf rituellen Trommeln.
- Do not climb, steht an einem Geländer.
- Do not toss coin, steht gleich darunter.
- Do not flush trash, steht am WC.
- Do not play in water, steht an einem Brunnen.
- Do not touch the ritual compliments, steht an einer rituellen Glocke.
Und wie sollen wir dann hier Spaß haben?
Ngong Ping Village #
Ngong Ping Village ist ein kleines Disneyland. Und ich spreche nicht vom eigentlichen Disneyland, das es hier auf der Lantau Island ebenfalls gibt. Ich spreche von einem Ort, der sehr künstlich ist. Ein Ort, der dauerhaft über Lautsprecher von einer Fahrstuhlmusik beschallt wird, die einen begleitet, wohin man auch geht. Ein Ort, an dem täglich tausende von Touristen unterwegs sind.
Wir spazieren in der sengenden Hitze durch das kleine Dorf. Vorbei an US-amerikanischen Franchise-Lokalen wie Subway und Starbucks. Vorbei an einem Pizza-Kebap-Lokal, einem "italienischen" Eislokal namens "Da Dolce Gelato Italiano", einem Teehaus und einem 7-Eleven. Oh ja, hier ist die kapitalistische Welt zu Hause.
Aber eigentlich ist das alles egal, weil der Grund unseres Besuchs ist der Tian Tan Buddha, alias "Big Buddha", eine 34 Meter hohe Bronzestatue im Lotossitz, die ihre rechte Hand in die Luft hält und die linke in ihrem Schoß gelegt hat. Kurz bevor wir die Treppen zur Buddhastatue erreichen, entdecken wir 12 Statuen. Es handelt sich um die "zwölf himmlischen Generäle", die Beschützer des Buddhas. Jede Statue repräsentiert eines der chinesischen Sternzeichen und zwei Stunden des Tages.
General Pajra z.B. repräsentiert den Drachen und die Morgenstunden 7 bis 9 Uhr früh. Die Zuweisung chinesischer Sternzeichen stellt eine Verbindung zur chinesischen Astrologie her, während die Zuweisung von Uhrzeiten die durchgängige Wachsamkeit der Generäle zum Ausdruckt bringt.
Der Tian Tan Buddha #
Wie versprochen ist die Statue des Buddhas riesig. Weil es anscheinend nicht ausreicht, von zwölf Generälen beschützt zu werden, wird der Buddha zusätzlich noch von sechs kleineren Statuen umgeben, die ihm unterschiedliche Opfergaben bringen: Blumen, Weihrauch, eine Lampe, Balsam, Obst und Musik.
Als Big Buddha hat man es schon gut.
Tai O #
Am späten Nachmittag beschließen wir den Rückweg anzutreten. Allerdings gehen wir nicht zur Seilbahn, die uns zurück zur U-Bahn-Station Tung Chung bringt. Stattdessen setzen wir uns in einen Linienbus, der uns in ein kleines Fischerdorf namens Tai O bringt.
Wir entdecken den kleinen Ort, essen endlich Dim Sum und fahren schlussendlich mit der Fähre zurück nach Tung Chung, wie man es halt so macht, wenn man in Hongkong ist.