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Niqs Reisen

Corregidor Island

Noch mehr Island Hopping.
Vorläufer: Mamon Island

Wir schwimmen im seichten Wasser vor Mamon Island. Martin ist irgendwo am schnorcheln. Miguel hat ein Unterwassergehäuse für sein Handy. (Die andere) Sophia erzählt von ihrer Bildungskarenz.

Ich spüre, wie gut es ihr tut, diese Auszeit zu nehmen. Als wir den anderen dieses österreichische Unikat erklären, wird mir bewusst wie absurd es eigentlich ist, dass dieses verrückte Jahr quasi vom Arbeitsamt gesponsert wird. An diesem Punkt der Reise bin ich schon lange überzeugt davon, dass möglichst viele Menschen in Österreich das genauso wie wir machen sollten. Die Bildungskarenz wird schon seit einiger Zeit in den Medien diskutiert und die Tendenz geht ganz klar ihrem Ablaufsdatum entgegen. Echt blöd, sonst würde ich definitiv alle vier Jahre auf Weltreise gehen.

Am Strand wartet ein Festessen. Wesson will auch ein Digital Nomad sein (aber ich habe den Anschein, dass er nicht so recht weiß, was das eigentlich bedeutet). Er könnte sich auch vorstellen, ein Restaurant auf Siargao zu eröffnen. Die zwei Rumflaschen werden von allen gekonnt ignoriert. Ich find's lustig. Sind wir einfach schon so weit in unsere Dreißiger fortgeschritten, dass wir keinen Alkohol mehr vertragen?

"Die versammelte Gruppe steht hinter einem Tisch der bedeckt ist mit Essen. Reis, Mangos, Wassermelonen, Fleisch und Gemüse. In weißem Reis geschrieben steht dort "Mamon""

Nach dem Essen verlassen wir Mamon. Einige Streunerhunde begleiten uns bis zum Strand und wollen uns nicht gehen lassen. Als ich wieder das Gefühl habe, dass wir uns alle gerade kennenlernen und jeder in Gesprächslaune ist, ertönt wieder dieses ohrenbetäubende Geräusch. Der Motor des Bootes ist das absolute Gift für jede Unterhaltung.

"Blick am Boot. Sophia schaut aufs Handy, ich schaue vorwärts, Miguel macht ein Foto." "Ein Porträt von Sophia. Sie lächelt sonnenbrilletragend. Hinter ihr der blaue Ozean und weißes Wasser, von der Strömung des Bootes."

Bis wir Corregidor erreichen, verstummen die Gespräche.

Corregidor Island #

Erste Amtshandlung auf Corregidor: eine kleine Pause im schattigen Sand.

"Philippe sitzt auf einer Schaukel, die am Baum befestigt ist. Ich liebe am Sandstrand, im Schatten und halte meine Hand auf die Brust."

Dann "wandern" wir über die grünen Wiesen der abgelegenen Insel. Das Tolle an diesem Inselausflug ist, dass wir nicht jene touristischen Inseln besuchen, die üblicherweise bei einem Island Hopping von General Luna aus besucht werden wie Guyam, Daku und Naked Island. Mamon Island und Corregidor Island sind richtig paradiesische Inseln, fernab vom Trubel.

"Ein grüner Rasen, der im Schatten leigt. Einige Sonnenstrahlen erreichen den Boden. Eine Menge Palmen begrenzen den Rasen."

Philippe ist Mathematiker aus Zürich. Er beschäftigt sich mit Deep Learning, Machine Learning und neuralen Netzen. In Zeiten von künstlicher Intelligenz ist seine Arbeit äußerst relevant und vermutlich auch sehr aufregend, wenn man sich für Mathematik begeistern kann. Aktuell arbeitet er als Gastforscher an der Uni in Shenzen und nützt hin und wieder eine Gelegenheit, um zum Beispiel wie jetzt auf die Philippinen zu reisen.

"Hohes Gras über einem Hügel. In der Ferne erkennt man Palmenbäume. Die Sonne strahlt, der Himmel ist blau."

Martin erzählt von seinen bisherigen Erfahrungen mit Filipinos. Er erzählt von den "freundlichsten Menschen der Welt". Und dem Fauxpas, den er sich eines Abends auf den Philippinen erlaubte, als er stockbetrunken sein Moped starten wollte (nicht gut) und bei dem Versuch ein fremdes Moped umgestoßen hatte. Jenes Moped riss alle anderen dort parkenden Mopeds mit sich. Anstatt sich über den tolpatschigen und berauschten Polen aufzuregen, haben die Filipinos ihm nicht nur vergeben, sondern ihn auch noch heimgebracht und bei sich aufgenommen und die Nacht verbringen lassen.

"Die gesammte Gruppe ist auf der Insel. Wesson macht einen Selfie und lächelt."

"Ein Gruppenfoto, von uns wie wir in einer Reihe vorm hohen Gras der Insel stehen."

Zurück im Boot. Wir sind alle erledigt und froh, wenn wir wieder im vertrauten General Luna sind. Die Gespräche zwischen Philippe und ich nehmen inzwischen philosophische Tiefgründigkeit an. Und genau dann, als er mich fragt, was mich den eigentlich im Leben glücklich macht, ertönt dieses ohrenbetäubende Geräusch.

Er wird es wohl nie erfahren.