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Niqs Reisen

Mein Sydney Moment

Das Sydney Opera House und sein aufgebauschter Glanz.

Das Sydney Opera House ist wohl der Inbegriff des Australischen. Die Assoziation mit dem Land ist unmittelbar. Die Ausstrahlung des Gebäudes ist so enorm, dass viele vergessen, dass Sydney gar nicht die Hauptstadt Australiens ist. Wie heißt noch gleich die Hauptstadt?

Als ich am Circular Quay ankomme, blicke ich zum ersten Mal zum Sydney Opera House hinüber. Der Glanz des Gebäudes hat eine Erwartungshaltung geschaffen, der kaum gerecht werden kann.

Ich habe es noch nicht vollkommen realisiert. Bin ich gerade wirklich in Australien? Ich bin mir nicht sicher.

Bondi #

Ich beobachte die Surfer, wie sie ihre ersten Gehversuche machen. Viele schaffen es schon, sich am Brett aufzustellen.

Doch nur wenigen Sekunden später fallen sie doch alle ins Wasser. "Ich bin schon so gespannt, wie es dir dabei ergehen wird", sagt Sophia. Ich verspüre einen Hauch Schadenfreude in ihrer Stimme. Ganz im Gegensatz zu mir hatte Sophia ihre ersten Erfahrungen als Surferin bereits im Jahr zuvor in Portugal gemacht.

Bondi ist voll mit coolen, braungebrannten Menschen, mit langem blonden Haar. Surfermenschen wie sie im Buche stehen.

"Ich bin im Profil sichtbar, wie ich im Meer stehe. Ich sehe in Richtung der Wellen. Einige Menschen surfen in den Wellen."

Die Wellen sind jedenfalls gut hier, entscheide ich. Ohne eine jegliche Ahnung zu haben, was das wirklich bedeutet.

Manly #

Am Shelly Lookout erzählt uns Vivien am Tag darauf von gefährlichen Strömungen, die Menschen das Leben gekostet haben, von Haien, die in der Bucht lauern und von tödlichen Tieren, die einen gewissen Ruf in diesem Land genießen. "Ich würde so gerne ein tödliches Tier in Australien sehen", verkünde ich. Vivien kann nichts garantieren.

Immerhin sehe ich Leguane, die in der Sonne und der Schaulust von Touristen wie mir baden.

Vivien ist Sophias Freundin aus Volksschulzeiten. Seit langem plant Sophia einen Besuch. Heute ist es endlich gelungen. Seit sechs Jahren wohnt sie inzwischen hier. Ihren Freund Simon hatte sie in Portugal kennengelernt, als sie im Surfcamp gearbeitet hatte.

Und surfen gehört hier in Manly zum guten Ton. Als wir später am Freshwater Beach (liebevoll "Freshy" genannt) schwimmen gehen, wechselt Vivien in den Surfer-Jargon.

Sie redet von "Pop-Ups", vom "Lineup" und von "Whitewater". Ich weiß nicht genau was das bedeuten soll. Aber es hört sich wirklich sehr cool an.

Mein Sydney Moment #

Auf der Fähre zurück zum Circular Quay passiert es dann. Der Sydney Harbour taucht in das orange Licht der untergehenden Sonne ein. Jetzt befindet sie sich genau über dem markanten Bogen der Harbour Bridge.

Das Sydney Opera House steht im Schatten des Spektakels. Die Harbour Bridge stiehlt dem berühmten Gebäude den aufgebauschten Glanz. Und gerade in diesem Moment, wandert mein Blick hinüber.

"Die Sonne geht unter über der Harbour Bridge. Im Vordergrund sind Menschen auf der Fähre zu sehen wie sie Photos machen."

Die Realisierung ist vollkommen. Ich sehe das Sydney Opera House und verstehe endlich, dass ich in Australien bin.

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