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Niqs Reisen

Asien wie es im Buche steht

Über den Beginn unseres asiatischen Abenteuers.

Wenn ich nach dem Aufstehen aus dem Fenster schaue, sehe ich Asien.

"Ein Blick über Ho Chi Minh City. Neben einem Hochhaus sind einige kleinere Gebäude mit flachen Dächern. Im Hintergrund erkennt man einige Hochhäuser, einen wolkenverhangenen Himmel und die aufgehende Sonne"

Tausende Mopeds fahren pro Minute vorbei. Streunerhunde irren durch die Straßen. Die Gebäude wirken wie eine Mischung aus "Big Business" und armer Bevölkerung.

Um acht Uhr früh ist Ho Chi Minh City schon lange wach.

Schwimmen #

Ein Schild im siebten Stock unseres Apartmenthotels erinnert Hotelgäste an einen Dresscode für den Aufzug. Von einem Erscheinen "oben ohne", oder nasser Badekleidung rät es höflichst ab.

In angemessener Ehrfurcht ziehe ich nicht nur eine Badehose, sondern auch ein T-Shirt an. Sophia hingegen wickelt ihren Körper in ihr Handtuch und trägt darunter nur Bikini. Wie immer badass.

"Sophia steht in ein Handtuch gewickelt vor einem Pool mit blauem Wasser."

Über den Dächern des alten Saigons schwimmen zu gehen gibt mir dieses besondere Großstadtgefühl. Noch besser: dieses besondere asiatische Großstadtgefühl. Noch mehr als das kalte Nass des Pools macht mich der Blick auf Asien wach.

Oh ja, wir sind in Asien.

Frühstück #

Wie funktioniert Frühstück in diesem Land? Wie sich herausstellt eine Frage, die ich mir in Asien noch in allerlei Ländern stellen werde.

In Vietnam ist die Antwort einfach und kurz: Pho.

"In einer blauen Schüssel ist eine Suppe mit Fleisch, Frühlingszwiebeln und Sojasprossen"

Das Nationalgericht Vietnams ist eine Brühe aus Rinderknochen. Es wird mit Reisnudeln und üblicherweise Rindfleisch oder Hühnerfleisch serviert. Und das Praktische daran: man kann es zu allen Tageszeiten essen!

Wenn man es richtig ernst meint mit dem Pho (und das sollte man!), dann gibt es noch optionale Garnierung:

An Suppe zum Frühstück muss ich mich allerdings erst gewöhnen.

Grabben #

Kaffee darf heute Morgen nicht fehlen. Doch in Vietnam ist der Ort, an dem man frühstückt oft nicht derselbe wie der, an dem man Kaffee trinkt.

Sophia aktiviert ihre Superkraft und sucht ein famoses Café raus. Ich aktiviere meine Superkraft, zücke mein Handy und öffne "Grab". Ich gebe das Café in der App ein. Zwei Minuten dauert es, dann taucht ein Auto auf.

Der Fahrer sieht wie groß ich bin und stellt mir den Sitz zurück. "Xin chào", sagt er freundlich.

"Blick von der Rückbank eines Autos. Zwischen dem Fahrer- und Beifahrersitz erkennt man eine kleine Mariastatue auf der Fahrerkanzel"

In der Fahrerkabine bemerke ich eine religiöse Figur. Gestern war es eine dicke Plastikfigur eines Buddhas, die durchgehend mit dem Kopf nickt. Heute ist es die christliche Gottesmutter. Ein Glücksbringer.

Die Fahrt über wechseln wir kein Wort mit dem Fahrer. Vom englischsprachigen Luxus Ozeaniens haben wir uns längst verabschiedet. Der Preis steht schon vor der Fahrt fest. Die Bezahlung passiert automatisch über Grab. Das ist nicht nur äußerst angenehm für mich als User, sondern schützt auch vor potenzieller Abzocke. Volle Transparenz.

Xin chào!

Kaffee #

In jedem Lokal, in dem wir bisher waren, wird uns Eistee serviert, bevor wir überhaupt bestellen. In Ho Chi Minh City gehört das wohl zum guten Ton. In manchen Lokalen gehen sogar Kellner:innen mit kleinen Aluminiumzangen ihre Runden und füllen Eiswürfel in Kaltgetränke nach.

Wenn 35 Grad das Normal ist, ist dieser Service wohl selbstverständlich.

Wir bestellen das erste Mal einen "Coconut Coffee". Dabei wird schwarzer Kaffee mit Kondens- und Kokosnussmilch und Eis gemischt.

"Sophia in einem Café, wie sie mit einem Strohhalm ihren Coconut-Coffee umrührt. Sie lächelt und schaut auf ihr Getränk."

Es schmeckt fantastisch.

Couple Goals #

Noch bevor Sophia und ich ein Paar waren, haben wir vom ultimativen "Couple Goal" geträumt. Mani-Pedi.

In Vietnam wird unser Traum endlich wahr. Zum Schnäppchenpreis bekommen wir Maniküre, Pediküre und Partnermassage.

"Sophia sitzt auf einem silbernen Sofasitz aus Plastik. Ihr rechter Fuß wird von einer dunkelhaarigen Frau mit Maske behandelt."

Was für ein Leben.

Pagode #

Wir sind alleine. Am Eingang zum Grundstück sitzt ein Mann auf einem Stuhl. Seine Uniform ist so einschüchternd, dass ich nicht weiß, ob wir diese heilige Stätte überhaupt betreten dürfen.

Es ist unfassbar heiß. Sophia versteht nicht, was wir hier verloren haben. Doch wir müssen zur Vinh Nghiem Pagode, bilde ich mir ein. Ich will meiner besseren Hälfte den Buddhismus näherbringen und die Faszination teilen, die diese Religion bei meiner ersten Reise nach Asien vor vielen Jahren ausgelöst hat.

Die Stiegen, die zur Dharmahalle führen zeigen ein Verbotsschild für Schuhe. Müssen wir wirklich schon auf der Stiege unsere Schuhe ausziehen?

In der Pagode angekommen, setze ich mich auf den Boden und lausche der himmlischen Musik.

"Eine goldene Buddhastatue steht auf einem Podest. Davor ist ein Holztisch auf dem mehrere Zitrusfrüchte in mehreren Obstschalen stehen."

Vor der goldenen Buddhastatue stehen Zitrusfrüchte auf einem hölzernen Tisch.

Ein typischer Tag in Ho Chi Minh City #

Wenn ich vor dem Schlafengehen aus dem Fenster schaue, sehe ich Asien.

"Ein Blick über Ho Chi Minh City bei Nacht. Neben einem Hochhaus sind einige kleinere Gebäude mit flachen Dächern. In einigen Fenstern ist das Licht an. Im Hintergrund erkennt man einige Hochhäuser bei dunklem Himmel."

Ein Asien voller Mopeds, Grabfahrer, unbekanntem Frühstück, Swimmingpools auf Dächern und fantastischem Kaffee. Ein Asien voller Maniküren, Pediküren, Lärm, Hitze und buddhistischen Pagoden.

Ein Asien wie es im Buche steht.